Sequenz 2: Ab welchem Alter?

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Wie soll das Gesetz für junge Menschen gelten?

Ziele Die Lernenden kennen die Altersgrenzen, ab denen für sie bestimmte Rechte und Pflichten gelten. Sie können die Intention des Gesetzgebers beurteilen.
Aufgaben

Die Lernenden überprüfen ihr Wissen über die Altersgrenzen, ab denen für sie bestimmte Rechte und Pflichten gelten.

Die Lernenden überprüfen, ob das geltende Recht für junge Leute angemessen ist.

Medien und Hilfsmittel

Drei Poster werden mit A, B und C beschriftet und an verschiedenen Wänden im Klassenzimmer aufgehängt.

Handout 8.1 (Klassensatz)

Flipchart und Marker für jede Arbeitsgruppe

Methoden Gruppenarbeit, Plenumsdiskussion.

Hinweis

In dieser Sequenz müssen sich die Lernenden viel bewegen. Das Setting kann jedoch verändert werden, so dass die Lernenden an ihren Plätzen bleiben und z.B. per Handaufheben abstimmen oder sie die Karten A, B oder C zeigen, statt zu den Postern im Klassenzimmer zu gehen.

Verlauf der Sequenz

Die Lehrperson gestaltet den Einstieg mit einer Impulsfrage:

  • Haltet ihr es für fair, dass ein Gesetz von jungen Menschen verlangt die Schule zu besuchen, von Erwachsenen jedoch nicht? Begründet Euren Standpunkt.

Eine Reihe von Schülerinnen und Schülern nehmen Stellung, ohne die Frage in einer Diskussion weiter zu vertiefen. Anschließend bearbeiten die Lernenden in Partnerarbeit den Fragebogen auf Handout 8.1, der ihre Kenntnisse zu Altersgrenzen abfragt, an die das Gesetz bestimmte Rechte und Pflichten für Jugendliche und junge Erwachsene geknüpft hat.

Die Ergebnisse werden im Plenum ausgewertet. Die Lehrperson fordert die Tandemgruppen auf, je eine ihrer Antworten vorzulesen. Die Lehrperson wartet ab, ob andere Gruppen eine abweichende Lösung haben und korrigiert, falls nötig, die Antwort der Lernenden. Dann tragen die Lernenden die korrekte Antwort in ihre Fragebögen ein.

Zu jedem Punkt fragt die Lehrperson die Klasse:

Was meint ihr? Ist diese Altersgrenze

a) zu niedrig
b) zu hoch
c) richtig angesetzt?

Die Gruppen haben eine Minute zum Nachdenken und gehen zu den Postern, deren Buchstaben ihrer Antwort a), b) oder c) entsprechen. Die Lernenden begründen ihre Entscheidungen. Die Lehrperson gibt der Klasse die Gelegenheit zu gegenseitigen kritischen Rückfragen.

Die Lehrperson schließt diese Phase der Sequenz mit folgender Impulsfrage ab:

  • Haltet ihr es fair, dass das Gesetz junge Leute anders behandelt als Erwachsene? Begründet Euren Standpunkt.

Die Lehrperson bezieht die ganze Klasse ein, indem sie zunächst ein Meinungsbild per Handaufheben einholt. Anschließend begründen einige Lernende ihre Position, ohne sie weiter in einer Plenumsdiskussion zu vertiefen.

Die Lernenden arbeiten anschließend in Gruppen (4 – 6 Mitglieder). Jede Gruppe erhält ein Flipchart und Marker. Die Gruppen erhalten den Auftrag, die Änderung eines geltenden Gesetzes zu fordern, z.B. die Absenkung des Wahlalters oder der Altersgrenze für den Zugang zum Führerschein. Alternative dazu kann eine Gruppe ein neues Gesetz zu entwerfen, das jungen Menschen nützen würde, z.B. erweiterte Rechte für die Mitbestimmung von Schülern und Schülerinnen an der Schule oder ein garantiertes Mindesteinkommen für junge Arbeitnehmer oder Studierende. Einen Mindestlohn geben sollte etc. Jede Gruppe bereitet eine kurze Präsentation zu ihrem Vorschlag vor und begründet ihn, vor allem mit dem zu erwartenden Nutzen. Abschließend kann die Klasse darüber abstimmen, welchem Vorschlag die Mehrheit zustimmt.

Als Abschluss- bzw. Hausaufgabe beschreiben die Lernenden wie sie als junge Menschen oder Schülergruppe vorgehen müssten, um politische Entscheidungsträger zu überzeugen, sich die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen zu eigen zu machen.