Sequenz 4: Unser Klassenvertrag

Wie halten wir unsere Klassenregeln schriftlich fest?

Verlauf der Sequenz

Nachdem die Kinder gemeinsam über die Lösungen für die aufgelisteten Probleme oder Konflikte abgestimmt haben und auf diese Weise Verhaltensregeln für ihre Klasse erarbeitet haben, halten sie diese in einem Dokument schriftlich fest. Sie schaffen einen Klassenvertrag, der von allen unterzeichnet wird und so für alle verbindlich wird.

In einer Plenumsdiskussion sprechen die Kinder über Gestaltungsmöglichkeiten ihres Vertrags. Soll es ein Flipchartbogen sein, der als Poster im Klassenzimmer hängt? Eine A4-Seite, die kopiert und an alle verteilt werden kann? Oder eignet sich vielleicht doch ein zusammengerolltes Dokument mit Siegel am besten? Die Kinder sollen sich auf die Gestaltungsform einigen, die ihnen am meisten zusagt – gegebenenfalls durch einen Mehrheitsbeschluss.

Bei der Gestaltung des Klassenvertrags haben sie freie Hand, sofern folgende Kriterien erfüllt werden:

• Alle zuvor vereinbarten Problemlösungen werden in Form von Verhaltensregeln schriftlich festgehalten.
• Alle Schülerinnen und Schüler unterzeichnen den Vertrag.
• Der Vertrag wird mit Ort und Datum versehen.

Ist der Vertrag geschrieben und unterzeichnet, setzen sich die Kinder mit der Frage auseinander, was geschehen soll, wenn jemand gegen die Regeln verstößt. Wird ein Regelverstoß Konsequenzen haben, und wenn ja – welche? Wie wird kontrolliert, ob die Regeln tatsächlich befolgt werden? Sollen dafür alle die Verantwortung tragen? Oder werden bestimmte Personen mit dieser Aufgabe betraut? Wer entscheidet über mögliche Sanktionen? Und wird das alles hilfreich oder eher kontraproduktiv sein?

Ein möglicher weiterer Schritt: Der Vertrag könnte durch einen Anhang ergänzt werden, in dem die Konsequenzen von Regelverstößen aufgeführt sind. Auch über diesen Anhang entscheidet die Klasse per Mehrheitsbeschluss.