Sequenz 2: Was haben die Menschenrechte mit unseren Bedürfnissen zu tun?

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Die Lernenden vergleichen ihre Bedürfnisse mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Ziele Die Lernenden erkennen, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sich in hohem Maße an menschlichen Bedürfnissen orientiert.
Aufgaben Die Kinder ordnen ihre Bedürfnisse (vgl. Sequenz 1) einzelnen Menschenrechten zu.
Medien und Hilfsmittel Arbeitsblatt (Menschenrechte in vereinfachter Fassung), Auflistung der Bedürfnisse aus der 1. Sequenz.
Methoden Lehrervortrag, Gruppenarbeit.

Verlauf der Sequenz

Zu Beginn der Sequenz fasst die Lehrperson die Ergebnisse der 1. Sequenz zusammen. Sie arbeitet den Zusammenhang Bedürfnissen und Menschenrechten heraus gibt einen Überblick über die Geschichte der Menschenrechte und führt dabei die vereinfachte Fassung der Menschenrechte auf der linken Spalte des Arbeitsblatts „Menschenrechte: ein Vergleich von Rechten und Bedürfnissen“ ein. Dieser Lehrervortrag sollte höchstens 10 Minuten beanspruchen.

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in denselben Gruppen weiter wie in der Sequenz zuvor. Sie erhalten den Auftrag, ihre Bedürfnisse, die sie in der 1. Sequenz genannt haben, auf dem Arbeitsblatt den Menschenrechten in der linken Spalte zuzuordnen. Dabei sollen sie sich mit den folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Welche Fragen sind wichtig für sie – auch ohne darüber nachzudenken?
  • Was bedeutet der Zusammenhang zwischen Rechten und Bedürfnissen?
  • Kennen sie Beispiele zu bestimmten Rechten aus ihrem Alltag? Das Arbeitsblatt kann ihnen dabei helfen.

Die Lehrperson entscheidet, ob die Schülerinnen und Schüler mit Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in einer vereinfachten oder in der Originalfassung11 arbeiten sollen. Die vereinfachte Fassung sollte es den Schülerinnen und Schüler ermöglichen, rasch zu erkennen, dass die Menschenrechte von täglichen Bedürfnissen ausgehen.

Ein Auszug aus dem Arbeitsblatt:

Die Menschenrechte (vereinfacht) Unsere „BEDÜRFNISSE“ Artikel in der Originalfassung der Menschenrechtserklärung
Recht auf Leben
Recht auf Arbeit

Recht auf Eigentum

Recht auf freie Meinungsäußerung

Die Kinder sollen versuchen, die Auflistung ihrer Bedürfnisse aus der vorangehenden Sequenz auf das Arbeitsblatt zu übertragen. Das wird nicht ganz einfach sein, da der Wortlaut der Menschenrechte und ihrer Bedürfnisse voneinander abweicht, die Kinder also ihre Bedürfnisse durchdenken und die Menschrechte interpretieren müssen. Diese Aufgabe kann Diskussionen anregen und auch zu Entscheidungen führen, die nicht plausibel sein mögen. Doch auf die Ergebnisse kommt es auch nicht unbedingt an. Wichtiger ist die Denkanstrengung der Kinder im Lernprozess und die Erkenntnis, dass die Menschenrechte für das Leben der Kinder bedeutsam sind.

In einem zweiten Schritt sollen die Gruppen, die ihre Arbeit rascher beendet haben, ihre Ergebnisse mit der Originalfassung der Erklärung der Menschenrechte vergleichen.

Am Ende der Sequenz wird eine Klassenversion erstellt. Das bedeutet, dass die Ergebnisse der Gruppen in einer Fassung des Arbeitsblatts zusammengeführt werden, die dann den Kindern präsentiert wird. Falls Computer zur Verfügung stehen, kann das Arbeitsblatt als Vorlage für eine digitale Fassung verwendet werden. Die Lehrperson kann diese Arbeit als Hausaufgabe an eine kleine Schülergruppe delegieren oder aber, falls nötig, selbst erledigen.

 

11. Das Arbeitsblatt bietet eine vereinfache Fassung der Menschrechtserklärung. Vgl z.B. auch https://wwaw.menschenrechte.jugendnetz.de/menschenrechte/artikel-1-30/. Zur Originalfassung siehe . https://unric.org/de/allgemeine-erklaerung-menschenrechte/ (Abruf am 13.02.2020).