2 – Material 4: Bezugsnormen

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Bei der Beurteilung und Benotung von Schülerleistungen kann zwischen drei Bezugsnormen unterschieden werden:

  1. Individuelle Bezugsnorm: die momentane Leistung einer oder eines Lernenden wird mit dessen früheren Leistungen verglichen.
  2. Sachliche Bezugsnorm: die Leistung der oder des Lernenden wird mit vorgängig definierten Leistungszielen verglichen.
  3. Soziale Bezugsnorm: die Leistung der oder des Lernenden wird mit den Leistungen der übrigen Lernenden in derselben Klasse oder Alterskategorie verglichen.

Bezugsnorm

Individuelle
Bezugsnorm

Sachliche
Bezugsnorm

Soziale
Bezugsnorm

Bezugsgröße Lernfortschritt Lernziel Kurve der Normalverteilung, arithmetisches Mittel, Abweichungen
Informationsgehalt Wie viel wurde vom Einzelnen zwischen Zeitpunkt 1 und 2 gelernt? In welchem Ausmaß hat die Schülerin bzw. der Schüler das Lernziel erreicht? Wie stark weicht der individuelle Fortschritt vom Gruppendurchschnitt ab?
Beurteilungsform Tests, verbale Beurteilung, Lernfortschrittsbericht, strukturierte Beobachtungen Zielorientierte Prüfung, Lernfortschrittsbericht, kriteriengeleitete Beobachtungen Test mit Benotung und Bezug zum Klassendurchschnitt

Pädagogische Bedeutung und Implikationen

Sehr hoch; kann im Rahmen von Beurteilungsgesprächen sehr unterstützend und motivierend wirken. Hoch; kann motivierend, aber auch überfordernd wirken. Sinnvoll ist das Ansetzen von z.B. drei verschiedenen Leistungsniveaus mit unterschiedlichen Anforderungen / Zielen. Wird oft zu Selektionszwecken eingesetzt; hat bei der Schülerförderung keine Bedeutung; kann demotivierend wirken und/oder zu übertriebenem Konkurrenzdenken führen.